Die Reise beginnt...
Als kleiner Geheimtipp und um sich auf die bevorstehende Tour etwas einzustimmen, empfiehlt sich die Anreise via Spiez. Mit dem Schiff der BLS Schifffahrt Richtung Interlaken bis zur Haltestelle „Beatenbucht“. So erhältst du auch einen ersten Eindruck der imposanten Felsen und der schönen Naturlandschaft. Die Tour ist ca. 7km lang und ist für etwas ausdauerndere Paddler in ca. 1.5 - 2 Stunden in gemütlichem Tempo machbar.
Meine Empfehlung ist jedoch, die Tour erst in Angriff zu nehmen, wenn du etwas Erfahrung und entsprechend sicher auf dem Board bist. An der Ländte „Beatenbucht“ angekommen, findet sich ca. 50m Richtung Thun ein Unterstand, bei welchem auch eine kleine Treppe in den See führt und zum Einwassern gut geeignet ist. (Dieser bietet auch etwas Schatten).
Bereits nach einigen Minuten paddeln erscheinen die imposanten Felsen des Beatenberg’s, welche direkt aus dem Wasser senkrecht in die Höhe ragen. Nachdem man die letzten vereinzelten Bäume und Häuser hinter sich gelassen hat, ist der Alltag vergessen. Die Strasse hoch über dem See ist kaum mehr zu hören und man taucht in eine komplett andere Welt ein. Auf dem Weg gibt es viele kleine Buchten, Nischen und kleine Felsvorsprünge, welche zum Verweilen einladen.
- Wichtig zu wissen ist, dass das Gebiet auch viele Zonen beinhalten, welche unter Naturschutz stehen und daher auch mit Respekt und mit der nötigen Vorsicht zu behandeln sind.
Wichtig: Abfälle jeglicher Art sind zwingend wieder mitzunehmen und nicht liegenzulassen.
Ca. in der Hälfte der Tour wartet, versteckt in einer kleinen Bucht, ein weiteres absolutes Highlight der Tour auf dich. Die St. Beatuswasserfälle, welche nur vom Wasser aus so nah und in ihrer Unberührtheit bestaunt werden können.
Das Wasser ist klar und die Stimmung atemberaubend. Dort empfehle ich euch einen kurzen Stopp einzulegen und die Stimmung auf euch wirken zu lassen.Die Reise führt dich weiter an steilen Felsen in Richtung des grossen Steinbruch‘s der Balmholz AG vorbei. Da solltest du etwas Vorsicht walten lassen, da vom Steinbruch die abgebauten Steine mit grösseren Transportschiffen abtransportiert werden.
Kurz vor der Schiffstation St. Beatushöhlen ist für die Kletterer unter euch noch das „Deep Water Soiling“ möglich sowie das Springen von kleinen und grösseren Felsvorsprüngen. Ich empfehle jedoch einen ortskundigen Führer mitzunehmen.
An dieser Stelle sei gesagt, dass diese Route auch die Linie der Kursschiffe kreuzt. Daher immer diesbezüglich die Augen offen halten. Die Linienschiffe haben stets Vortritt. Nach dem Dorf Sundlauenen wird die Landschaft wieder etwas offener und wir nähern uns langsam unserem Ziel Neuhaus.
Die Strecke führt gegen Ende leider etwas der Strasse entlang, welche doch mehr oder weniger stark befahren ist. Dieser Abschnitt ist eher kurz, da wir wieder Richtung See und unserem Endziel der Seewiese mit dem Hotel Neuhaus zu paddeln.
Der Ausstieg ist bei der Seewiese kein Problem, da genügend Platz und Anlegemöglichkeiten vorhanden sind.
Hinter dem Hotel gibt es eine Bushaltestelle, welche dich entweder wieder Richtung Beatenbucht oder auch Richtung Interlaken zum Bahnhof bringt.
Fazit der Tour:
Es ist eine faszinierende Landschaft! Man taucht in eine komplett andere Welt ein und kann den Alltag für einen Tag völlig ausblenden.
Es ist für mich eine wirklich lohnende Tour. Voraussetzung: gute Kondition – Paddler Kenntnisse und etwas Ausdauer. Die erste Ausstiegsmöglichkeit bietet sich erst bei der Schiffsstation St. Beatushöhlen nach ca. 3.5Km.
Ich wünsche euch nun ein paar schöne Stunden und viel Spass beim Entdecken.
Noch ein kleiner Nachtrag: Ausgerechnet im Neuhaus ging der Reissverschluss meiner SUP Tasche kaputt.
Nach etwas Bastelei und Improvisation hab ich's dann doch noch geschafft das SUP transportfähig zu verpacken:) und konnte die Heimreise antreten.